Montag, 28. November 2016

Adventskalender zum Knobeln, Kombinieren und Kopfzerbrechen

Gestern war erster Advent und am Mittwoch geht es wieder los: Bis am 24. Dezember erwartet die Kinder aus den ersten vier Klassen im Känguru-Adventskalender jeden Tag eine spannende Aufgabe zum Knobeln, Kombinieren und Kopfzerbrechen.

Auch in diesem Jahr gibt es zwei Kalender:


Im Känguru-Adventskalender maxi finden sich weihnachtliche Knobelaufgaben, gedacht für die Kinder der Klassenstufen 3 und 4.


Im Känguru-Adventskalender mini gibt es knifflige Adventsrätsel für die Kinder der Klassenstufen 1 und 2.

Montag, 21. November 2016

Besser suchen statt nur googeln

Vor 14 Tagen kommentierte ich ziemlich scharf die Aussagen, die Kinder sollten nicht mehr auswendig lernen, dafür ein eigenes Schulfach zum googeln eingeführt werden. Ich vertrat die Ansicht, dass die Kinder sehr wohl - jedoch im Rahmen des üblichen Unterrichts - bei sich bietenden Gelegenheiten zur effizienten Internetsuche angeleitet werden sollten - in welchen Fach spiele keine Rolle.

Dies erfordert von uns Lehrer jedoch ein wenig an Hintergrundwissen. Solches findet sich im ausgezeichneten Schweizer Portal für die Recherche im Internet (SPRINT):
http://sprint.informationswissenschaft.ch/allgemeine-suche/suchstrategie/

Zuerst braucht man den Kopf (und nicht den Rechner), um die Frage zu beantworten: "Was will ich eigentlich genau wissen?" Erst wenn so der Informationsbedarf bestimmt ist, kann eine erste Suchanfrage formuliert werden, denn es ist nicht ganz trivial, wie man die Frage am besten eingibt, damit man dann auch die erwarteten Suchtreffer bekommt. Diese Ergebnisse müssen dann bewertet werden. Denn die gewünschte oder beste Antwort findet sich lange nicht immer im ersten oder den ersten drei Treffern.


Suchmaschinen für Kinder
  • blinde-kuh.de Eigentlich keine Suchmaschine, sondern ein Katalog mit Seiten, die für Kinder im Primarschulalter bis etwas 12 geeignet sind. Die blinde Kuh bietet auch einen Suchkurs an.
  • fragfinn.de ist eine eine redaktionell betreute Suchmaschine speziell für Kinder von sechs bis zwölf.
  • helles-koepfchen.de ist ein hochwertiges redaktionell betreutes Internetportal für acht bis sechzehnjährige Kinder.

Es folgen noch vier weitere Zusammenstellungen von Suchmaschinen - auch hier jeweils nur eine kleine Auswahl. Es gilt jedoch immer zu bedenken, dass schon lange viele Suchmaschinen einfach die Resultate anderer Suchamschinen unter eigenem Namen anbieten, wie diese schon ältere Darstellung schön zeigt. Yahoo! (unten rechts) bringt schon seit einiger Zeit keine eigenen Treffer mehr an, sondern solche von Bing (ehemals Live Search, ehemals MSN; gehört Microsoft).


Suchmaschinen, welche die Privatsphäre schützen
  • startpage.com Gibt die Suche ohne jegliche Angaben über den Sucher an Google weiter.
  • ixquick.eu kombiniert anonymisiert Suchresultate von Yahoo!, Yandex und Gigablast (früher waren es mehr).
  • duckduckgo.com DuckDuckGo ist eine Kombination aus Metasuchmaschine und eigenem Webcrawler, welche keine personenbezogenen Daten der Sucher sammelt oder weitergibt.


Metasuchmaschinen

  • metager.com Die vom Nutzer eingegebenen Suchwörter werden gleichzeitig in ca. 20 bis 30 Suchmaschinen gesucht. Der Nutzer kann für seine Recherche noch weitere Suchmaschinen, die abgefragt werden sollen, angeben.
  • ixquick.eu kombiniert anonymisiert Suchresultate von Yahoo!, Yandex und Gigablast (früher waren es mehr).


Suchmaschinen mit moralischem Zusatznutzen
  • ecosia.org bezieht seine Resultate von Bing. 80% des Gewinns wird an Aufforstungsprojekte gespendet.
  • schwarzle.net Sucht bei Google, jedoch mit einem schwarzen, statt einem weissen Hintergrund. Dies spart etwa 20% Strom beim Anwender (Röhrenbildschirm).
  • benefind.de Für jede zweite Suche wird ein Cent gespendet, man kann die begünstigte Organisation voreinstellen. Die Resultate kommen von Yahoo!.

Besondere Suchmaschinen

  • serioussearch.de ist ein Recherchewerkzeug, das sich insbesondere für thematische Recherchen eignet, bei denen im Gegensatz zu Faktensuchen von keinem klaren Ergebnis ausgegangen werden kann. Hierfür bietet serioussearch Funtkionen zur strukturierten Analyse des Ergebnisraums.
  • qwant.com Das europäische Google. Qualitativ vergleichbare Trefferquoten, alle Daten werden in der EU verarbeitet.

Montag, 14. November 2016

Bildungsreform beginnt bei den Lehrern und den Rahmenbedingungen

Kürzlich bin ich auf der Seite eines Kollegen auf einen äusserst witzigen und auch sehr wahren Beitrag eines deutschen Komikers über die Schule gestossen. Er gefiel mir, was mich zuerst etwas verwunderte, denn deutschen Humor finden hier in der Schweiz ja nicht alle gleich lustig.

Volkers Pispers trifft hier aber genau den richtigen Ton und trifft es auch inhaltlich - inklusive der komischen Übertreibung - den Nagel auf den Kopf. Bildung muß wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Wissen zu erlangen sollte wieder Spaß machen. Werden die Deutschen wieder ein Volk von Dichtern und Denkern?

Montag, 7. November 2016

Schüler sollen googeln statt auswendig lernen

So titelte am 31. Oktober 2016 eine sehr auflagenstarke Tageszeitung. Dem Artikel folgte noch ein Interview mit einem Bildungsexperten, der forderte, richtig googeln sollte ein Schulfach werden. Sowohl der Artikel, als das Experteninterview waren so ziemlich der grösste Quatsch zum Thema, den ich je gelesen habe.

Natürlich sollten die Kinder richtig mit Suchmaschinen umgehen können, jedoch sicher nicht nur mit der weitverbreitesten. Dann sollten sie auch stärken und schwächen von Suchmaschinen und Katalogen im Allgemeinen und auf einzelne Anbieter kennen: einige sind schnell, andere besonders geeignet für Suchen in diesem oder jenem Bereich, eine andere eine eigentliche Datenkrake, etc.

Aber ein Schulfach? Gott behüte! Da sollten wir dann x Jahre lang jedes Schuljahr während rund 40 Lektionen Suchtraining betreiben? L'art pour l'art? Richtiges Suchen erlernt sich viel besser am Gegenstand, also zum Beispiel - sehr wohl angeleitet - im Rahmen der Vorbereitungen für einen Vortrag. Oder hatten wir seinerzeit ein Schulfach "Wörterbuch nachschlagen" und eines "Lexikonartikel finden"?

Auch sonst zweifle ich offen am befragten Bildungsexperten. So sagt er: "Anstatt wie früher die Namen von Flüssen und Hauptstädten zu pauken, [...]" und einen Abschnitt weiter: "Wenn Schüler [...] etwas auswendig lernen, ist es bereits veraltet, wenn es zur grossen Pause läutet." Als ob der Rhein alle paar Minuten seinen Namen wechselt - und dass Bonn nun nicht mehr die Hauptstadt Deutschlands ist, haben die allermeisten auch mitbekommen, ohne im Internet danach zu suchen. Zumindest die Beispiele waren äusserst schlecht gesucht. Aber das liegt vielleicht auch an der Zeitung, denn der angebliche Bildungsexperte ist gemäss eigenen Angaben in seinem Blog "Projektleiter Unternehmensentwicklung bei [Verlag dieser Zeitung]. Marketierchen. Medienjunkie. Business Model Generator." - was auch immer das heissen mag.