Montag, 30. Januar 2017

Mit Bruchteilen spielen

(Wikimedia)
Anfangs Schuljahr habe ich mit meinen Fünftklässler eine erste Einführung ins Bruchrechnen gemacht. Es ging (nach Mathematik 5 von Prof. Hohl, Lehrmittelverlag Zürich), vorerst nur um Stammbrüche erkennen. Nach Zahlenraumerweiterung und Wiederholungsaufgaben haben wir nun in den letzten Tagen des ersten Semesters angefangen mit Stammbrüchen zu rechnen, vor allem mit Grössen.

Dieser von Hohl propagierte Weg ist sicher ein sehr vorsichtiger Zugang zum Bruchrechnen. Ein Tempo, das meinen Förderschülern entgegenkommt. Ich habe nun noch nach Material gesucht, das die Kinder mehr handeln lässt. Fündig wurde ich hier:
Diejenigen mit Stammbrüchen habe ich bereits gebastelt, die anderen warten auf eine freie Minute in den kommenden Tagen.

Montag, 23. Januar 2017

Zuviel schlechter Frontalunterricht

Der emeritierter Erziehungswissenschaftler Dr. Hilbert Meyer aus Oldenburg kommentiert in diesem Kurzbeitrag präzise und prägnant einige der aktuellsten Stichworte aus der Schule. Leider ist seine Beobachtung betreffend dem 'Frontalunterricht' wahr, wobei er nicht in die Falle fällt und den Frontalunterricht verteufelt, sondern sehr richtig einen vernünftigen Anteil und entsprechende Qualität fordert. Weitere Stichworte sind 'Lehrerbildung und Schulentwicklung', 'Veränderungsresistenz', 'Unterrichtsqualität und Bildungspolitk' und 'Vergleichsstudien'.

Montag, 16. Januar 2017

Weshalb Kinder nicht mehr gehorchen - und was man dagegen tun kann

Zweimal in letzter Zeit hörte ich das aus verlässlicher Quelle: Heutige Kinder gehorchen nicht mehr. Also ist meine Wahrnehmung nicht so ganz falsch. In diesem kurzen Filmbeitrag erklärt Fabian Grolimund, weshalb das so ist. Gleichzeitig zeigt er mit seinen beiden Mitarbeiterinnen auch auf, wie es mit Kooperation einen Weg aus diesem Dilemma des fehlenden Gehorsams gibt.



Natürlich ist nicht alles neu, was hier empfohlen wird, mir gefällt jedoch die kompakte Zusammenfassung und der kleine Hase, auch wenn er in der Zwischenzeit nur noch die zweite Geige spielt.

Montag, 9. Januar 2017

Schule der Zukunft

Schöne neue Welt? Antwort an die NZZ.
Diesen Post habe ich im letzten Juni in einem informationswissenschaftlichen Blog unter dem Titel "Disruption in der Schule" veröffentlicht. Disruption ist ein Prozess, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Innovation abgelöst beziehungsweise „zerschlagen“ wird. Wenn man heute von Disruption spricht, dann meistens dann, wenn durch die Digitalisierung bisherige Geschäftsmodelle wegfallen. Beispiel: Wegen Uber verdienen Taxifahrer nicht mehr genug zum Leben. Bisher dachten wir, das Lehrersein und die gute alte Schule sei davon nicht betroffen. Dachten wir.

Die deutsche Bertelsmann-Stiftung ist überzeugt, dass Lehrer, die wie weiland Aristoteles mit seinen Schülern im Kreise zusammensitzen und philosophieren, passé seien. Solche Schule, apostrophiert mit Negativbegriffen wie «Frontalunterricht», gilt als antiquiert, unfair, ineffizient, teuer und langweilig. Vor allem aber kann diese Art von Schule die Bildung der Massen nicht meistern. Wie die schöne neue Schule aussehen könnte, zeigt ein lesenswerter Kommentar von Claudia Wirz in der Serie «Chancen der Digitalisierung» der Neuen Zürcher Zeitung.

Dabei werden wichtige und richtige Fragen aufgeworfen wie: Reicht für die Bildung von morgen die Beziehung zu einem Computer? Und wird die Schule dadurch sogar besser? Wirz hält korrekterweise fest, dass Schule von alters her Beziehungsarbeit sei, die je nach Konstellation mal mehr, mal weniger gelänge - auch wenn man diesen Aspekt im ausführlichen Artikel durchaus noch etwas vertiefen hätte können. Ebenso wie Hinweise auf die Auswirkung digitalen Lernens auf unser Hirn, wie sie etwas Manfred Spitzer und andere sehr wohl geben. Richtig eingesetzt sind die digitalen Medien sicher ein Segen. Das humanistische Ideal einer guten Bildung für alle wird damit käumlich Realität.

Oft bleibt gerade beim digitalen Lernen bleiben das Frontale und das Autoritäre erhalten - Frontalunterricht in einer «coolen» Form quasi. Gerade der funktionale Ansatz, der mit dem neuen Lehrplan 21, der dem kompetenzorientierten Unterricht verschrieben ist, auf die Schule zukommt, besteht die Gefahr, dass die Bildung der Zweckmäßigkeit unterordnet wird. Das ist das Gegenteil humanistischer Bildung, die ein harmonisches Ganzes anstrebt, das das Emotionale einbezieht, mit dem Ziel, dem Menschen die Ermächtigung zum Selberdenken zu geben. Nur das mache den Wissensträger mündig und unabhängig, schreibt Wirz, für die Erziehung zur Selbständigkeit brauche es immer noch den analogen sozialen Verbund.


Mehr zur Wechselwirkung Digitales Leben - menschliches Hirn

Montag, 2. Januar 2017

Neujahrsvorsatz: Hochbegabte nicht vernachlässigen

Im Zusammenhang mit der Wende kam der ostdeutsche Nebelspalter, Eulenspiegel geheissen, auch an unsere Kioske. Mit ihm verstand ich damals das Leben in der sterbenden DDR wesentlich besser.

Kürzlich stiess ich nun auf einen Kalender aus diesem ostdeutschen Verlag (den es im Gegensatz zu manch anderen Unternehmen jener Gegen auch heute immer noch gibt), der wunderbar zu unserer Berufsgattung passt. Und zu Neujahr natürlich ebenso.

Eulenspiegels Kalender der Hochbegabten - von jenen wimmelt es ja bekanntlich in unseren Klassen nur so, auch wenn wir das zum Leidwesen mancher Eltern nicht immer wahrhaben wollen.